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5G, das steht für die 5. Generation im Mobilfunk. Sie ist eine Ergänzung zur mittlerweile weit verbreiteten 4. Generation (LTE) und wird das auch bleiben. Mit dieser 5. Stufe der mobilen Kommunikationstechnik soll vieles besser werden. Mobile Datennutzung wird damit schneller und zuverlässiger. Denn weil wir unsere Smartphones immer häufiger und für zunehmend aufwendigere Anwendungen, wie z.B. das Sehen oder Laden von hochaufgelösten Videos nutzen, müssen die Mobilfunknetze immer mehr Daten übertragen, intelligenter werden und mehr Kapazität bereitstellen. Was aber mindestens genauso wichtig ist, 5G ermöglicht auch ganz neue Anwendungen, die wir nutzen werden. Zum Beispiel lässt sich mit 5G die Rettungskette verbessern. Dann können Rettungsdienste schon auf der Fahrt zum Krankenhaus umfangreiche Daten zum Zustand des Patienten vorausschicken. Intelligente Versorgungsnetze zwischen Kraftwerken, Netzbetreibern und Verbrauchern können fluktuierende Erzeuger und schwankende Nachfrage besser auf einander abstimmen. So unterstützen sie die Energiewende. Und in der Landwirtschaft optimiert „Smart Farming“ die Wartungsintervalle von Maschinen oder hilft dabei Dünger und Pflanzenschutzmittel einzusparen.
Doch manche Menschen sind skeptisch. Sie fragen sich, ob die neue Mobilfunktechnik ihre Gesundheit gefährdet. Diese Sorge begründen sie damit, dass 5G neue, bisher zum Teil für den Mobilfunk nicht eingesetzte Frequenzen nutzt und dass mehr Sendeanlagen mit zum Teil kleineren Funkzellen vorgesehen sind, als bei den bisherigen Mobilfunkstandards- Die Wirkung der neuen Technik sei noch nicht ausreichend erforscht. Was ist da dran? Welche Erkenntnisse hat die Wissenschaft über 5G?
Die in Kaufering und Umgebung genutzten Frequenzen bleiben im Wesentlichen durch die Verwendung von 5G und LTE (4G) unverändert. Es findet bei Bedarf lediglich eine 5G- Umwidmung der abgeschalteten UMTS/3G Standorte statt. Deshalb ist auch eine höhere Gesamtstrahlung nicht zu erwarten, zumal die 5G Standorte ohne Nutzer ihre Aussendung im Gegensatz zum 2G Standard vollständig einstellen. Eine umweltschonendere Übertragung als über ein 5G– Netz gibt es nicht. 5G- Skeptiker fürchten auch oft die hohen Dachstandorte mit ihren Mobilfunkantennen. Sie sind Gegenstand kontroverser Diskussionen. Tatsächlich gehen aber mehr als 90% der Exposition auf die Verwendung des Smartphones zurück, weil es körpernah betrieben wird. Die Expositionen der Dachstandorte sind im Vergleich für nur einige Hundertstel der Gesamtexposition durch Mobilfunk verantwortlich.
Es ist wichtig zu wissen, dass 5G mit Nichten etwas absolut Neues ist. Grundsätzlich beruht 5G auf der Technik, die man bisher auch schon verwendet hat, nämlich mit einer Trägerfrequenz als Transporteur und darauf einer aufgesetzten kodierten, zu übermittelnde Information. Diese Kodierung lässt sich mit einer Sprache vergleichen. 5G verwendet eine Sprache der knappen äußerst inhaltsreichen Worte, die deshalb in der Lage ist sehr viel Informationsgehalt besonders schnell übertragen zu können. Diese Kodierung ist allen bisherigen Kodierungen damit bedeutend überlegen und effizienter. Die Benutzung von Trägerwellen ist eine altbekannte Technik und nur die besonders effiziente geschwindigkeitsfördernde Kodierung ist neu.
Wie alle bisherigen Funkstandards unterliegt 5G der staatlichen Reglementierung. Zunächst wird eine Mobilfunkstation mit allen Plandaten, wie Antennenhöhe, Senderleistung, Antennenausrichtung und mehr bei der Bundesnetzagentur beantragt. Diese Behörde überprüft die Daten und auch schon vorhandenen Funkanlagen auf die einzuhaltenden Grenzwerte.
Nur wenn dies gewährleistet ist, wird eine Genehmigung erteilt und regelmäßige, unangemeldete Überprüfungen der genehmigten Funkstandorte in die Wege geleitet. Wir können uns also auf die gewissenhaften Kontrollen zur Einhaltung der Grenzwerte der unabhängigen Bundesnetzagentur verlassen.
Diese wissenschaftlich basierten Grenzwerte dienen der Sicherheit und dem Schutz der Bevölkerung und betragen dort, wo wir Menschen uns üblicherweise aufhalten, auch in Sichtweite der Antennen, nur einige Hundertstel des zugelassenen Grenzwertes. Damit besteht kein Anlass zur Sorge.
Dipl.-Ing Harald Klussmann
Kaufering
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